Immer wieder lese ich von Hobbyzuchten, die selber schreiben, dass sie Dauerverpaarungen betreiben. Das heißt, dass sie zwei oder mehr Weibchen und ein oder mehrere Männchen in einem Käfig halten. Die Weibchen sind also dauerträchtig.

 

Und das ist keine Zucht, sondern reines Vermehren!

 

Hier möchte ich ein kurzes Beispiel einwerfen, das durchaus passiert, wenn man sich von solchen "Hobbyzüchtern" Tiere holt, die nicht nach Geschlechtern getrennt werden.

Dies ist die Geschichte von Pebbels und BamBam, zwei Sealpoint Siamesen.

Die Besitzerin hatte lange nach einem Züchter gesucht, der Siamesen zur Abgabe hat und sie wurde auch fündig bei einer netten Dame. Als sie dort ankam und sich beide ausgesucht hatte, dachte sie an nichts böses, jedoch ist hier ein entscheidener Unterschied zwischen einer seriösen Zucht und dieser vorgefundenen "Zucht". Mutter, Vater und Kinder aus verschiedenen Generationen saßen zusammen in einem Käfig. Die Mutter war schon wieder hochträchtig und erwartete in wenigen Tagen ihren nächsten Wurf.


Die Züchterin sagte zu der neuen Besitzerin von Pebbels und Bambam, dass sie froh sei, dass wieder Platz im Käfig ist, da sie wieder Nachwuchs bekommt. Und man könne auch über den Preis reden, falls man wieder Ratten braucht.

 

Als sie zuhause war war sie überglücklich mit ihren beiden Siamesen, bis sich ihr nach 1,5 Wochen die leise Befürchtung einschlich, dass eventuell eine von beiden Ratten tragend sein könnte.

 

Daraufhin kontaktierte mich die Besitzerin der beiden Siamesen und schickte mir Fotos.

 

Auf diesen Bildern konnte man gut erkennen, dass eine von beiden schon deutlich Zitzen gebildet hatte. Ich sagte ihr, dass sie sich vorbereiten soll, dass sie in spätestens 1,5 Wochen neue Mitbewohner bekommt. Ich sagte ihr auch, dass ich ihr mit Rat und Tat zur Seite stehe, falls irgendetwas ist. Und 1 Woche später kamen dann auch schon 5 Siamesen auf die Welt.

 

Für die Besitzerin war es natürlich ein totaler Schock, da sie davon ausgegangen ist, dass es eine seriöse Züchterin war, die ihr die Ratten gegeben hat und sie davon ausgegangen ist, dass ihre Ratten nicht tragend waren.

 

Nicht nur das Pebbels viel zu jung Mama geworden ist, es kommt auch noch dazu, dass sie von ihrem Opa, Papa oder Bruder gedeckt worden war. Hier ist die Inzest an der Tagesordnung.


Folgen:

 

  • Jede Geburt ist für eine Ratte eine extreme Belastung, die viel von dem Weibchen abverlangt. Welpen aus einer Dauerverpaarung sind keineswegs gleichzusetzen mit Welpen von einem Weibchen, die in ihrem Leben nur 1 oder 2 Würfe hat und vorallem gezielt zusammen gesetzt wurde.
  • Welpen aus einer Dauerverpaarung bekommen aufgrund des ständigen Werfens nicht genug von der Muttermilch. Sie sind oft anfälliger und deutlich kleiner und vor allem kaum handzahm, scheu und vielleicht sogar bissig.
  • Die dauertragende Mutter wird damit extrem geschwächt. Sie wirft und kann sofort wieder gedeckt werden und ist demzufolge meist auch gleich wieder tragend, also säugt und zieht sie die Welpen groß, die geboren wurden und muss zusätzlich noch ihre ungeborenen Welpen im Bauch versorgen.
  • Vor lauter Streß und Schwäche (z. B. Eiweismangel) könnte die Mutter die Welpen - die Kleinen wie auch die Größeren - töten, was teilweise auch passiert.
  • Nach 3-4 Wochen wird wieder ein Wurf von ihr geboren. Sie kann dann sofort wieder tragend sein, so hat sie immer 2 Würfe um die sie sich kümmern muss. Der ältere Wurf drängt dann den neuen Wurf weg und so bekommen die kleinsten nicht ausreichend Milch für ihr Wachstum und ihre Gesundheit.

So ist der Kreislauf und dieser wiederholt sich solange, bis das Weibchen nicht mehr kann und entweder vor, während oder nach der Geburt eines neuen Wurfes verstirbt. Demzufolge steht hier nicht das Wohl der Tiere im Vordergrund!

 

Ist es das was man unterstützen sollte?!

 

 

 

 

 

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